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Heute ist Welt-Yogatag!

Passend dazu interessiert mich die Frage, was die beste Yogaübung ist, wenn man abends bei seinem Kind am Bett sitzt und es in den Schlaf begleitet, man gestresst oder unruhig ist und diese Spannung auf sein Kind überträgt.

Dazu befragte ich meine Expertin, die Yogalehrerin Sarah Müggenburg von Om Living.

IMG_8749 Kopie Das sind Sarah und ihr Sohn Linus (4 Jahre)

Hallo Sarah, erzähl doch einmal kurz wer du bist und was du machst.

Als Mama von zwei Söhnen (4 und 10), Yogalehrerin und Gründerin von Om Living möchte ich anderen Mamas helfen, mehr Balance und Entspannung ins Leben zu bringen und für all ihre vielfältigen Aufgaben und Ziele zu stärken. Ich bin überzeugt davon, dass Kinder unser Leben bereichern und dass es unsere Aufgabe ist, ihnen Wurzeln und Flügel geben. Das können wir nur tun, wenn wir selbst geerdet und im Einklang mit uns sind.

Mich interessiert heute die Frage: Was können Eltern machen, wenn man sich nervös und unausgeglichen fühlt. Die Kleinen haben ja so wahnsinnige Antennen und wenn es ans Einschlafen geht, sind wir vielleicht vom Tag  oder von irgendwelchen Themen total gestresst und wir können uns gar nicht in Ruhe dem Kind und dem Einschlafen widmen. Da wäre es toll, wenn du mir ein paar Tipps geben kannst, was Eltern machen können, wenn sie merken: „Ich bin total nervös.“

Das ist wirklich eine gute Frage und du fragst genau die Richtige! ☺ Meine Kinder sind wahrlich keine guten Einschläfer und das ganze Einschlafprozedere kann viele Abende füllen und unterschiedlichste Ausmaße annehmen. Dabei Geduld und Nerven zu behalten, ist eine hohe Kunst und eine tägliche Herausforderung. 😉 Meine Tipps sind die folgenden:

Tipp 1: Mein Ansatz ist, dass ich mir, wie am Anfang einer Yogastunde zunächst einmal eine Absicht setze, die ich mir dann wie ein Mantra vorbete: Ich bleibe ruhig und genieße das Bedürfnis nach Näher meiner Kinder. Was auch immer passiert, bleibe ich klar und ruhig.

Tipp 2: Eine effektive Yogaübung um das Nervensystem zu beruhigen ist die Vorbeuge. Auf die Bettkante setzen, die Arme vor der Brust verschränken und die Ellbogen auf den Oberschenkeln aufstützen, den Kopf hängen lassen. Durch den Mund ausatmen, seufzen oder „ffff“ oder „bbbbrrrrr“. Als nächstes die Arme zwischen die Beine sinken lassen und den Kopf ausschüttlen, dabei alle Gedanken loslassen, die wir nicht mit ins Bett nehmen wollen. Abschließend langsam Wirbel für Wirbel aufrollen, die Hände auf den Bauch legen und mit geschlossenen Augen tief in den Bauch atmen.

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Bild: Die Kutscherhaltung

Tipp 4: Ich spiele meine Musik-Mantren in Dauerschleife ab, das lullt den Sohnemann richtig ein. Irgendwann hört er auch auf zu protestieren, dass er doch lieber Drache Kokosnuss hören möchte.

Meine Hör-Empfehlungen sind:

  • Baby Yoga Music: Soothing Indian Flute, Music for Deep Sleep and Relaxation
  • Yoga Baby, Dan Lofthouse
  • Mothers Blessing Mantren
  • SYNCSOULS CALM CHILD , Phantasiereisen, Schlaflieder und eine Gutenachtgeschichte für das glückliche Kind

Tipp 5: Wenn mein Vierjähriger mal wieder die Konfrontation sucht, indem er immer wieder aufsteht, Purzelbäume schlägt, Kopfstände macht oder im ganzen Haus herumläuft, gehe ich nicht darauf ein, denn das befeuert ihn nur und es artet in ein Machtspiel aus. Ich sage ihm, dass ich erstmal aus dem Zimmer gehe und mir einen Tee koche, gewinne dadurch Abstand und mache in der Zeit Atemübungen: Doppelt so lange aus, wie einatmen. Wenn ich durchgeatmet habe, gehe ich wieder zu ihm und manchmal überträgt sich die Ruhe. Dann setze ich mich zu ihm und lege meine Hand auf seine, um die Ruhe zu übertragen.

Tipp 6: Wenn auch das nicht hilft und mein Kleiner immer noch keine Anstalten macht, im Bett liegen zu bleiben, auch nicht, wenn ich mich zu ihm lege und er stattdessen ohne Faxen macht, mache ich etwas Unerwartetes wie den „brüllenden Löwen“ und lasse dabei alle Anspannung raus. Dann lade ich ihn ein, mitzumachen: Die Zunge herausstrecken und ganz laut „Bäh“ machen, dabei auf den Punkt zwischen den Augenbrauen schielen. Dreimal wiederholen. Immerhin bringt uns das zum Lachen und wir können alles rauslassen. Das macht nicht sofort müde, aber wer angespannt ist, kann ja auch nicht schlafen. 😉

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Bild: Sarah und ihr Sohn zeigen uns den „brüllenden Löwen“

Kannst du eine Übung für Kinder empfehlen, damit die lernen sich zu entspannen?

Um mehr Entspannung in unser aller Leben zu bringen, habe ich die Einschlafgeschichte „Abends im Wald“ aus dem neuerschienen Buch „Schöne Grüße an die Sonne – Der kleine Yoga-Notfallkoffer für stressige Situationen mit Kindern“ der Yogalehrerin und dreifach-Mama Ellen Aßmann – als Abendritual eingeführt: Wie ein kleiner Bär tappe ich dabei mit meinen Fingern über den Rücken meines Nachteulenkindes und kitzle ihn unter den Achselhöhlen, um eine Höhle zum Schlafen für den Bären zu finden. Mein Vierjähriger ist gleich in die Geschichte eingestiegen und hat geschnarcht wie ein Bär. Natürlich nur im Spiel, aber häufig beruhigt ihn die Geschichte so, dass er immer ruhiger wird und irgendwann einschläft.

Du hast gesagt, dass deine Kinder abends nicht gerne ins Bett gehen. Auch auf deinem Blog hast du darüber schon berichtet. Was sind denn in Kürze deine Gedanken zum Thema „Einschlafprobleme?“

Einschlafprobleme sind meiner Ansicht nach, manchmal Hinweise darauf, dass sich die Kinder nicht richtig geborgen fühlen und nicht loslassen können. Im Schlaf ist der Mensch ja komplett ungeschützt und es ist wichtig, dass Kinder in dem Gefühl einschlafen können, dass die Eltern da sind und auf sie aufpassen. Wenn also meine Kinder nicht gut einschlafen, mache ich mir Gedanken darüber, was wir ändern können, damit sich alle in der Familie wohlfühlen. Mein Mann und ich sind viel unterwegs und dadurch sind auch häufiger mal unterschiedliche Babysitter da. Das bringt Unruhe rein. Egal, ob die Kinder viel Programm haben oder wir Eltern beruflich sehr eingespannt sind, jeder braucht seinen eigenen Raum, indem er sich geschützt fühlt oder auch mal unbeobachtet sein kann. Wir Eltern müssen gut für uns sorgen, denn wir unausgeglichen sind oder unsere Probleme mit uns herumschleppen, merken es die Kinder sofort und sind beunruhigt. Meine Devise ist daher, dass wir Dinge tun, die uns guttun, seien es Yogaübungen, Laufengehen oder gute Gespräche mit Freunden. Manchmal ist es auch hilfreich, sich Pausen einzuplanen, in denen wir einfach gar nichts tun. Wenn wir in Balance sind, können auch die Kinder sich mehr fallen lassen.

>> Mehr zu dem Thema „Einschlafen bei Kindern“ könnt ihr Ende der Woche auf Sarahs Blog lesen, denn zu dieser Frage hat sie im Gegenzug mich interviewt. <<

Gibt es gerade aktuelle Kurse oder Workshops mit dir?

Gerade habe ich das Yoga Retreat Relax. Recharge. Renew. – eine Auszeit für Mamas in Stolzenhagen, Brandenburg angeboten. An diesem Wochenende konnten die Teilnehmerinnen mal wieder richtig auftanken und bei sich selbst ankommen. Das kam so gut an, dass ich es im Herbst wiederholen werde.

Für Kurzentschlossene biete ich am kommenden Wochenende einen Wohlfühl-Workshop zusammen mit Katrin Neiß von Neiss Coaching an:

Selbst. Wert. Gefühl. – ein Wohlfühl-Workshop für Mamas

Am Sonntag, 25.06.2017 von 11 bis 14 Uhr

In der Remise Zehlendorf

Charlottenburger Str. 4
14169 Berlin

An diesem Wohlfühltag für Mamas laden wir dich ein, dir selbst mehr Wertschätzung zu geben und zu spüren, wo du im Moment stehst und wo die Reise hingehen soll.

Mehr zu den Yoga Events und Themen rund um entspanntes Mamasein gibt es hier: www.om-living.com

 

Toll, herzlichen Dank, liebe Sarah für dieses schöne und ehrliche Interview,

und bis bald, euer Schlafcoach Julia von Cosy Eleven