Ein Abendritual gibt der Zeit vor dem Schlafengehen eine Struktur, an die man sich halten kann. Dieses entwickelt sich aber mit dem Kind weiter und ist keine starre Vorgehensweise. Man kann mit dem Abendritual beginnen, wenn das Baby ein paar Wochen alt ist – dann ist es zum Beispiel ein: > Licht dimmen, Schlafanzug / Schlafsack anziehen, stillen / füttern und Schlaflied singen. Spätestens wenn das Kind ein Jahr alt wird, sollte man ein Abendritual einführen. Natürlich kann man ab und zu die Routine durchbrechen, man möchte ja auch flexibel bleibe.Dabei ist es wichtig, nicht immer nur die Uhr im Blick zu haben, damit man auch flexibel reagieren kann.Das Abendritual sollte dazu dienen, die Systeme runterzufahren und entspannen, denn vor das Schlafen hat die Natur die Entspannung gesetzt.
Hier schreibe ich euch paar wichtige Tipps zum Thema Abendritual auf:
1.Das Abendritual ist super kuschelig und gemütlich:
Setzt oder legt euch hin, aufs Sofa, ins Elternbett oder Kinderbett und macht es euch so richtig gemütlich. Die liebevolle Zuwendung vor dem Schlafengehen bestärkt das Kind in dem Gefühl, in Geborgenheit und Sicherheit zu sein.
2. Das Abendritual sollte möglichst jeden Abend einen gleichen Ablauf haben
Damit Ihr und eure Kinder wisst, was als nächstes kommt, läuft das Abendritual jeden Abend möglichst gleich ab. Ihr Eltern bestimmt dabei den groben Ablauf und den Rahmen des Abendrituals. Die Kinder dürfen gewisse Dinge mit entscheiden, wie z.B. welchen Schlafanzug sie anziehen oder welches Buch sie lesen möchten.
3. Das Abendritual ist zeitlich begrenzt
Gestaltet das Schlafritual überschaubar und mit einem klaren Anfang und Ende. Alles in allem sollte das Abendritual bei 0-3 Jährigem nicht länger als 20 Minuten dauern und bei Kindern ab 4 vielleicht 30 Minuten.
4. Ruhe und Entspannung vor dem Schlafen
Die Zeit vor dem Schlafengehen sollte harmonisch, angenehm für alle und in schöner Atmosphäre verlaufen. Fangt mit dem Abendbrot und der Abendroutine rechtzeitig an, damit alles in Ruhe passieren kann und die Übergange nicht zu stressig werden. Vermeidet außerdem vor dem Schlafengehen zu wilde und aufregende Spiele, Streits (auch unter den Eltern) und zu spannende Geschichten.
5. Licht dimmen
Melatonin, auch bekannt als Schlafhormon, gibt dem Körper das Signal zum Schlafen. Deswegen solltet ihr zum Abendritual das Licht dimmen, damit das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet werden kann. Ist es zu hell im Zimmer, sowohl abends, als auch nachts, z.B. mit zu hellen Nachtlichtern, dann wird weniger Melatonin gebildet und es kann sein, dass ihr und eure Kinder schwerer einschlaft oder auch nachts leichter aufwacht.
6. Tablets, Filme, Fernseher und Co hindern beim Einschlafen
Ebenso sollten mindestens anderthalb Stunden vor dem Schlafen blaue Lichter von Handys, iPads und Computern und Fernsehen tabu sein: die Melatoninausschüttung kann sich durch das blaue Licht der Geräte erheblich verzögern (übrigens auch bei uns Erwachsenen!). Außerdem ist das Schauen von Filmen etc. sehr aufregend und aufputschend für die Kinder und sie brauchen eine gewisse Zeit, das zu verarbeiten und wieder runter zu kommen.
Gute Nacht und entspannte Abende wünscht euer Schlafcoach
Julia
Meine beiden kleinen Jungs haben unterschiedliche Bedürfnisse was die Rituale beim zubettgehen angeht. Der kleine geht einfach ins Bett nach dem Zähneputzen. Der Große braucht noch eine Geschichte oder auch zwei und legt sich dann zur Ruhe. Zum Glück teilen mein Mann und ich uns da auf und so werden wir beiden gerecht.
Wir hatten von Anfang an einen Rhythmus drin, auch wenn es trotzdem Abende gab an denen das Einschlafen so gar nicht funktionieren wollte.
LG
Liebe Nicole, vielen Dank für deinen Kommentar.. Ja, das ist ganz oft so, dass es bei 2 oder mehr Kindern verschiedene Bedürfnisse beim Zubettgehen gibt. Das eine Kind braucht das eine, das andere Kind das andere. Bedürfnisse können sich natürlich auch nach Alter und Entwicklung des Kindes oder nach Lebenssituation (Umzug, Geschwister oder Eintritt in Kita / Schule o.ä. ) immer wieder ändern. Schön, dass es bei euch so gut geht 🙂 Das Teilen ist natürlich, wenn es geht, auch immer eine tolle Sache. Alles Gute für euch, liebe Grüße Julia