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Hier lest und findet ihr: Alles über die Wackelzahn-Pubertät der Erstklässler / 5 Tipps für mehr Geduld und Gelassenheit bei Wutausbrüchen / Eine tolle Verlosung

Alle kennen die so genannten „Terrible Twos“, die erste große Autonomiephase zum Ende des zweiten Lebensjahres, die Phase der Ich-Bildung und „alleiiiiiiiine machen“-Schreiens— allgemein bekannt unter dem Titel „Trotzphase“. Jeder weiß um den großen Schrecken aller Eltern von Teenagern – die richtige Pubertät..

Dazwischen gibt es eine Phase, die nicht so bekannt ist – die so genannte „kleine Pubertät“ oder auch „Wackelzahn-Pubertät“.

Wenn die Kinder das Schulalter erreichen und die Milchzähne anfangen zu wackeln und auszufallen, beginnt alles bisher Gekannte auch zu wackeln.

Der Sprung innerhalb des ersten Schuljahres ist immens. Bei der Einschulung sind die Kinder eher noch die kleinen Kindergarten-Kinder, man denkt sich: „Oh, mein kleines „Baby“ mit seinem Riesenranzen in der riesengroßen Schule..“. Ein paar Monate später aber sind es schon „andere“ Kinder – sie machen einen Schuss, Arme und Füße wachsen, der letzte Babyspeck im Gesicht verschwindet und dadurch dass auch Kopf und Kiefer wachsen, lockern sich die Zähne und die ersten Milchzähne fallen raus. Die Kinder versuchen instinktiv, die anatomischen Veränderungen durch Bewegung auszugleichen – nicht immer leicht in der Schule.

Zu diesen eher harmlosen körperlichen Veränderungen kommen die weitaus heftigeren emotionalen Veränderungen.

In einer kurzen Episode zusammengefasst, könnte ein Morgen mit einem Erstklässler zum Beispiel so aussehen:

6:00 Uhr morgens:

Kind (schreit empört): „Aufstehen!!! Halloooooo, warum ist hier keiner?“

Mutter schreckt aus Schlaf hoch und kommt in die Küche: „Hui, du bist aber früh wach…“

Kind heult auf und rennt in sein Zimmer: „Immer mache ich alles falsch“.

Mutter schaut ins Zimmer, holt Luft, will etwas sagen.. „Gehhhhh weeeeeg!!!“ schallt es ihr entgegen.

mmmmh… puuuuh, durchatmen, erst mal Kaffee kochen.

5 Minuten später kommt der wieder gut gelaunte 7-jährige zurück in die Küche:

„Hallo Mama, darf ich bitte ein Marmeladenbrot haben? Weißt du, Mama, was gestern noch….“, weitschweifige Erzählungen folgen.

Gegen 7:15:

Mutter: „Könntest du dich bitte anziehen?“

Kind: (in seinem Zimmer, mit den Gedanken woanders)

Mutter: „Kind, kannst du dich bitte anziehen.“

Kind: „Was hast du gesagt?“

Mutter: „Dass du dich bitte anziehen sollst“

Kind: „Warte, ich muss noch kurz….(wahlweise was einsetzen, was gerade gemacht wird)

Gegen 7.25

Mutter (schon strenger): „So, jetzt ist echt höchste Zeit“

Kind (jammert): „Mann, immer bist du soooo miiiiiiies!“

Mutter (streng): „Die Schule beginnt gleich“

Kind (schreit): „Ich WILL nicht zur Schule heute!“

Mutter (schreit): „Zieh dich jetzt SOFORT an!“

Kind (zischt und rollt mit den Augen): „Mama, du bist so nervig!“

… naja, ihr könnt es euch vorstellen. Das gleiche Spiel spielen wir dann noch mal wegen Zähneputzen, dann kommt (jammernd): „Ach jetzt habe ich doch noch mehr Hunger“, dann kommt (verunsichert): „Mama, der xy wollte sich das ausleihen und nun will ich das nicht und ich weiß nicht, wie ich ihm das sagen soll…“, zwischendurch ist man noch mal „fiiiiiiies oder auch miiiiiiies“ und soll noch ein paar Mal „weggehen“. Und dann sind wir endlich um kurz vor acht auf dem Weg zur Schule und dann: „Mamaaaa, kann ich von hier alleine weitergehen?“. Ach ja, Loslassen und Geduld, die beiden großen Themen dieses Alters..

Alle möglichen Emotionen – von Freude, über Wut, Angst, Bedauern, Beleidigtsein – innerhalb einer Stunde kann alles vorkommen – überhaupt kein Problem in der Welt der 6- oder 7jährigen.

Zu Hause habe ich mich dann – wie schon so oft gefragt: Wie schaffe ich es, in diesen Phasen ruhig und geduldig zu bleiben? Wie kann ich mein Kind in diese Phase unterstützen und nicht selbst hochkochen und zurück schreien?

Meine 5 Tipps für mehr Geduld und Gelassenheit bei Wutausbrüchen o.ä. bei Kindern

  1. Gegenhalten verlängert das Leid

Wenn du mitmachst, hast du verloren. Wenn du, was ja manchmal nur zu verständlich ist, auch anfängst zurück zu brüllen oder die gleichen Argumente wie dein Kind verwendest, dann wird es noch schlimmer. Zu allem Überfluss werden wir uns kurz nach unserem Rückausbruch richtig schlecht fühlen, wir haben ein schlechtes Gewissen und fühlen uns gar nicht besser. Außerdem wird der Konflikt so in die Länge gezogen.

2. Nicht zu persönlich nehmen

„Mama, du bist so nervig“. „Papa, immer bist du so mies“ und so weiter. Meistens sollte die Devise gelten: Da rein, da raus. Wenn es richtig schlimme Worte sind oder es zu häufig vorkommt, sollte man seinem Kind natürlich sagen, dass seine Worte verletzen und es das bitte lassen soll.

Ansonsten hilft Humor bei uns tatsächlich in solchen Fällen eher mal. Manchmal kommen ja sehr lustige Schimpfwörter bei raus, dann hilft es allen, einfach mal drüber zu lachen.

3. Nicht zu viel reden, besser mal zuhören

Wir neigen gern mal dazu, auf ein wütendes, beleidigtes Kind einzureden und einzureden. Oder wir erklären, warum wir etwas verboten haben lang und breit. Oder wir versuchen, ihn mit wirklich logischen Argumenten zu erklären, warum man abends um 20 Uhr keinen Film mehr schauen kann. Wie bei Tipp 1 gilt auch hier, je mehr Worte, desto weniger Verständnis. Zumindest in der Hochphase der Wut. Wenn die Phase vorbei ist, kann man auch wieder reden. Dann hilft es, wenn man mal fragt, was los war und mal abwartet, was da kommt. Über Gefühle zu sprechen, ist nämlich gar nicht so einfach und die richtigen Worte zu finden auch nicht, wenn man 6, 7 oder 8 Jahre alt ist. Aber wenn man sich die Zeit nimmt, kommen meistens echt gute Antworten. Es macht nämlich aus ihren Blickwinkel oft ganz schön viel Sinn, ich hatte schon so manchen „Aha-Effekt“.

4. Atmen

Es ist ja so: Kind sagt, macht oder brüllt etwas. Man holt Luft, um irgendwas dagegen zu setzen. Halt kurz inne. Atme aus. Dann noch mal ein und aus. Und sogar noch einmal. Wenn das Gehirn wieder einsetzt, einfach einen oder mehrere der hier genannten Tipps anwenden. Dann ist der erste Impuls vorüber und man kann sich fragen: „Was steckt jetzt hinter dem Verhalten meines Kindes“. Oder auch: „Warum macht mich das Verhalten meines Kindes eigentlich so wütend?“ Dann kann man einfach da weiter machen und das wird das sehr konstruktiv und man kann einiges über sich selbst lernen.

5. Geduldsarmband ummachen, Spruch verinnerlichen

Da ich im Moment mit meinem „Wackelzahnkind“ auch viel Geduld aufbringen muss, habe ich etwas gesucht, was mit in diesen Momenten daran erinnert, ruhig zu bleiben. Da habe ich den tollen „Geduldsfaden“ von der Glücksschmiedin entdeckt. Der Geduldsfaden an meinem Handgelenk hat mich nun schon häufiger einen Kinder-Wutausbruch an mir vorbei ziehen lassen. Ich nehme ihn wahr und dann erinnere ich mich an den schönen Sinnspruch, der zusammen mit dem Armband kam: „Liebe mich am meisten, wenn es dir besonders schwer fällt, denn dann brauche ich es am dringendsten.“ Dann komme ich wieder runter und ich kann mich wieder den wirklich wichtigen Dingen zuwenden.

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VERLOSUNG: Weil ich die Armbänder der Glücksschmiedin so toll finde, verlose ich 5 Armbänder „Geduldsfaden“ an Eltern, die sich auch am Tag öfter mal an ihre Geduld erinnern möchten 🙂 Die Verlosung der Geduldsfäden startet Montag, den 17.07.2017 um 08:05 Uhr früh, pünktlich zum Unterrichtsbeginn und endet am 30.07.2017 um 23:59) . Den Link zum Gewinnspiel und die Teilnahmebedingungen findet ihr hier.

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Liebe Eltern, habt ihr noch andere Tipps und Tricks, wie ihr mit solchen Wutsituationen umgeht? Was sind bei euch klassische Auslöser? Ich freue mich über eure Anregungen und verbleibe mit entspannten Grüßen,

Euer Schlafcoach Julia